Griechische Mythologie Wiki
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Delphi Michelangelo

Michelangelos Darstellung des Orakels von Delphi

Das Orakel von Delphi war ein Ort der Weissagung und eine wichtige Kultstätte in der griechischen Mythologie. Jenes Orakel war bis zur Spätantike die bedeutendste Orakelstätte des Hellenismus. Es war Apollon, dem Gott der Weissagung, geweiht, den viele Pilger und Helden aufsuchten, um Rat zu erfragen.

Das Orakel befand sich am Hang des Parnass bei der Stadt Delphi in der Landschaft Phokis. Im Inneren des Orakels gab es Priesterinnen, die die Weissagungen den Ratsuchenden überbrachten.

Verlauf[]

Am Morgen wurde zuerst eine junge Ziege mit eisigem Wasser bespritzt. Blieb sie ruhig, fiel für den Tag das Orakel aus und man musste im nächsten Monat wieder kommen. Zuckte sie zusammen, würde sie geschlachtet und auf dem Altar verbrannt werden. Begleitet von zwei Priestern begab sich die Pythia dann zur heiligen Quelle Kastalia, in der sie nackt ein Bad nahm. Aus einer zweiten Quelle, Kassiotis, trank sie ein paar Schlücke des heiligen Wassers. Begleitet von zwei Oberpriestern und den Mitgliedern des Fünfmännerrates ging sie anschließend in einen Apollontempel, wo vor dem Altar der Hestia Dämpfe aus einer Erdspalte austraten. So machte sie mehr oder weniger wie in Trance Weissagungen. Nach einiger Zeit kehrten sie dann in den Raum zurück und überbrachten die Antwort, die entweder eine indirekte Aussage oder ein rätselhafter, verschlüsselter Orakelspruch, der der Deutung bedurfte, war.

Geschichte[]

Das Orakel war Anfangs Hera geweiht (einige Überlieferungen sagen auch: Themis o. Gaia) und wurde von einer beflügelten Python bewacht, die von Gaia gezeugt wurde. Diese hat Apollon mit einem Pfeil getötet. Um Hera zu besänftigen, nannte Apollon die erste und einzige Seherin in seinem Orakel Phytia, nach der Schlange, die es vorher bewachte.

Trivia[]

  • Es soll dieses Orakel wirklich gegeben haben. Man datiert seine Existenz etwa ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. bis Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. Allerdings haben Forscher nachgewiesen, dass in der unteren Kammer durch einen Spalt ein Gas eintrat, welches bestimmte Stoffe enthielt und den Priesterinnen Wahnvorstellungen und Halluzinationen bescherten, welche diese als Visionen interpretierten.
  • Was die Gottheit betrifft, so streiten sich Forscher, ob es sich hierbei um Apollon oder um die Erdgöttin Gaia handelte.
  • In einigen Visionen heißt es auch, dass nur Pythia direkten Kontakt zur Gottheit gehabt haben soll.
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